Schreiben ist Sprachkunst - Fotografieren ist Bildkunst
Leo Cavana begann Anfang der 1980er Jahre mit dem Schreiben von ersten Gedichten und Kurzgeschichten. Dies geschah in den dann folgenden 30 Jahren aus einer rein eigentherapeutischen Motivation heraus. Diese Motivation steht auch seit gut 45 Jahren hinter seiner fotografischen Tätigkeit. Dabei liegt der Schwerpunkt bei der klassischen Schwarz-Weiß-Fotografie, die er teilweise zu einer eigenen Fotokunst weiterentwickelt, um diese dann auch für grafische Designarbeiten zu nutzen.
Während der Jahre hat sich gezeigt, dass sich für Leo Cavana immer öfter die Kombination aus beidem, also aus Sprachkunst und Bildkunst, als sehr inspirierend für neue Arbeiten herausstellt. Zugegebenermaßen stellt sich die Lyrik sehr oft als ein schwierig zu beackerndes Feld heraus, auf dem meistens nur noch ein triviales Literaturkraut den Mut aufbringt, dort zu wachsen. Große Flächen sind von einer lautlos um sich greifenden, epidemischen Lyrikabstinenz befallen. Der Schuldige an der Misere, der Krankheitsherd, ist nur schwer auszumachen, aber der Befall ist so etwas wie ein um sich greifender Lyrik-Blues. Leo Cavana versucht mit seiner ganz eigenen Sprache seine Immunität dagegen zu bewahren. Mit Hilfe seiner Bildkunst, die ihm sehr oft eine für ihn passende, neue lyrische Stimmung übermittelt. Neue Lyrikpflanzen, entstanden durch die Erzählungen seiner Fotografien für eine neue Sprachkunst, mit denen man das Feld wieder neu be-stellen kann. Die Interpretation ist dabei nicht immer leicht, aber wenn man in der Lage ist, interpretationsfrei, aus ihren einzelnen Zeilen einen für sich zufriedenstellenden Ertrag ernten zu können, dann ist dies großartig, denn Lyrik ist auch Kommunikation. Im Zusammenspiel mit der Fotografie trägt sie für Leo Cavana oftmals die schönsten Früchte.